Werkstatt/Werkzeugkunde

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Auf dieser Seite finden sich die Fertigungverfahren, welche im Metalab angewendet werden können. Natürlich gibt es noch viel viel mehr Verfahren, jedoch gibt es für die meisten sowieso kein Werkzeug im Lab. Weitere Fertigungstechniken finden sich hier: Wikipedia Fertigungsverfahren.

Weiters sollen Werkzeuge, deren Funktion und die Handhabung erläutert werden.

Unbedingt ansehen sollte man sich den 18 Teiligen Kurs über Prototypenbau von Dan Gelbert: https://www.youtube.com/watch?v=xMP_AfiNlX4 (1. Video, die anderen 17 können dann leicht gefunden werden). Es werden hier zwar nicht alle Grundlagen vermittelt und es gibt im Metalab auch leider keinen Flowjet und auch kein Laserschweißgerät, aber die Prinzipien lassen sich auf auf den Lasercutter und das generelle Arbeiten anwenden.

Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz

ACHTUNG: Arbeiten in einer Werkstatt ist potentiell gefährlich, daher sollte Arbeitsschutz kein können sondern immer ein muss sein!

"Arbeitsschutz ist immer hinderlich" - diese Aussage hört man zuhauf und es stimmt auch in gewisser Weise. Jedoch sind die Folgen von Unfällen mit Maschinen oder beim Werken immer viel viel schlimmer als ein hinderlicher Arbeitsschutz! Blind zu sein muss man sein weiteres Leben lang ertragen, die Schutzbrille nur während der Arbeit.

Es sollte also keine Ausreden beim Thema Arbeitsschutz geben. Die Kampangen etwa der AUVA klingen erzieherisch und bevormundent, jedoch muss man nur einmal einen Rettungssanitäter fragen, wieviele Arbeitsunfälle er so in der Woche behandeln muss und welche Verletzungen dabei passiert sind.

Gefährdungen

Die Gefährdungen durch Werkzeuge und Abfälle (etwa Späne, Schlacke, Dämpfe, ...) sind zahlreich. Es könnten zu jedem Fertigungsverfahren viele Punkte gebracht werden.

Grundsätzlich gilt immer:

  • Bevor man ein Fertigungsverfahren das erste mal verwendet sollte man sich informieren welche Gefahren auftreten können und wie man sich dagegen schüzt!
  • Wenn man nicht weiß, welche Gefahren auftreten können, sollte man jemanden fragen!

Schutzmaßnahmen

Das wohl wichtigste beim Arbeitsschutz ist die Persönliche Schutzausrüstung (PSA):

  • Arbeitsbekleidung (Beim Schweißen spezielle Bekleidung!)
  • Schutzbrillen / Schleifbrillen
  • Gehörschutz
  • Atemschutz
  • Handschuhe
  • Kopfschutz / Haarschutz
  • Sicherheitsschuhe (Stahlkappenschuhe)
  • Lederschürzen / Lederkombi für Schweiß und Schleifarbeiten
  • ...
Die Persönliche Schutzausrüstung

Es macht sehr viel Sinn über seiner normalen Kleidung einen Arbeitskittel zu tragen. Man macht dadurch seine normale Kleidung nicht dreckig und sollte etwas passieren, etwa die Kleidung fängt Feuer oder man verschüttet etwas Ätzendes kann man sich der Kleidung sehr schnell entledigen!

Weiters zum Arbeitsschutz gehören

  • Feuerlöscher
  • Erste-Hilfe Kasten
  • Not-Aus Schalter
  • Die Kenntnis über Fluchtwege
  • ...

Siehe auch:

Trennen

Bohren

Bohren, Senken und Reiben sind Verfahren zur Herstellung von innenrunder Flächen, also "Löchern". Dabei können unterschiedliche Werkzeuge verwendet werden. Der Vorschub ist in der Regel konstant, das Werkstück verändert nicht die Position.

Die zwei wichtigsten Kenngrößen beim Bohren sind die Schnittgeschwindigkeit in m/min (und die sich daraus ergebende Umdrehungszahl) und der Vorschub in mm/min. Jede Werkstoff und Bohrerwerkstoffkombination hat eine bestimmte Schnittgeschwindigkeit. Zusätzlich können sich diese Werte durch die Zugabe von Kühlmittel verändern.

Die wichtigsten Bohrer-, Senker und Reibentypen sollen hier kurz erklärt werden.

Universalbohrer

Werden hauptsächlich verwendet um Metalle, Holz und Kunststoff zu bearbeiten. Typischerweise besteht der Bohrer aus HSS (High Speed Steel), bessere Modelle verwenden Kobalt als Legierungselement oder Titannitrid als Beschichtung. Es gibt auch Bohrer, welche zusätzlich Hartmetallschneiden haben.

Die Spiralnut ist rechtsläufig, da so die Späne nach oben (aus dem Loch heraus) gefördert werden.

Üblicherweise werden Wendelbohrer verwendet, deren Spitzenwinkel 118° beträgt. Es gibt auch andere Bohrertypen, welche andere Winkel aufweisen um gewisse Materialien besser zu bearbeiten.

Holzbohrer

Holzbohrer schauen ähnlich aus wie Universalbohrer, haben aber eine Zentrierspitze. Damit kann ohne Körnung in ein Werkstück gebohrt werden. Mit diesen Borhern kann man jedoch weder Metalle noch Stein bearbeiten!

Steinbohrer

Ein Steinbohrer hat eine eingelötete Meißelspitze aus Hartmetall (HM). Solche Bohrer können ausschließlich in Stein verwendet werden.

Zentrierbohrer

Insbesondere in der automatisierten Fertigung werden diese Bohrer verwendet um ein Zentrierloch für den eigentlichen Bohrer zu erstellen. Diese Bohrer können, im Gegensatz zu normalen Bohrern, auf einer glatten Fläche eintauchen. Ein normaler Bohrer fängt ohne Pilotbohrung an auf der Fläche zu wandern. Somit ist keine genaue Positionierung der Bohrung möglich.

Senker

Senker existieren in unterschiedlichen Formen. Es gibt zum Beispiel Kegelsenker, welche zum Anfasen oder Entgratem von Bohrungen verwendet werden oder Flachsenker, etwa um Zylinderkopfschrauben zu versenken.

Forstnerbohrer

Sind spezielle Holzbohrer, welche meist nur für größere Durchmesser verwendet werden. Diese Bohrer können durch ihre Geometrie sogar Sacklöcher erstellen.

Stufenbohrer

Ein Stufenbohrer verwendet man um in Bleche große Löcher zu bohren. Auf einem Stufenbohrer sind quasi mehrere Bohrer vereint, die Durchmesser sind meist mit 1mm Anstieg hintereinander, dazwischen ist eine Kegelige Stufe. Ähnlich dem Stufenbohrer ist der Schälbohrer, welcher ebenfalls geeignet ist in Bleche große Durchmesser zu bohren. Jedoch gibt es keine Stufen - man kann also jeden beliebigen Durchmesser erstellen. Das Loch hat dann aber keine Zylinderform, sondern ist Kegelig.

Reibahle

Reibahlen werden zur Herstellugen von genauen Bohrungen verwendet. Denn ein normaler Spiralbohrer erzeugt durch die Späne in der Bohrung meist eine sehr unebene Oberfläche. Zudem werden Bohrungen meist etwas größer als der Bohrerdurchmesser. Bohren mit Spiralbohrern kann man daher zum Teil als Schruppverfahren betrachten. Abhilfe schafft das Vorbohren mit kleinerem Durchmesser und anschließendes Aufbohren mit dem richtigen Durchmesser. Wird eine noch genauere Passform gefordert, so kann die Bohrung mit einer Reibahle auf die richtige größe aufgerieben werden. Dabei wird meist mit 0.1 - 0.2 mm kleinerem Bohrer vorgebort und dann die Reibahle verwendet. Reibahlen haben meist eine Spiralnut nach links, damit die Späne nach unten fallen. Daher sollte man diese Reibahlen nur in Durchgangslöchern verwenden.

Gewindebohrer

Mit einem Gewindebohrer können Gewinde in Löcher gebohrt werden. Bei Handgewindeschneidern werden pro Gewinde genau 3 Gewindebohrer gebraucht. Es ist nicht etwa so, dass die Gewindebohrer stumpf sind, sondern mit jedem Gewindebohrer wird etwas mehr Material abgetragen. Schneidet man Gewinde in Acryl kann man jedoch meist sogar nur mit dem Fertigschneider schneiden. Es empfielt sich aber immer alle 3 zu verwenden, da bei zu hoher Belastung die Gewindebohrer abbrechen können! Diese dann aus dem Kernloch zu entfernen ist nur schwer möglich.

Der typische Vorgang zum (Hand-)Gewindebohren schaut wie folgt aus:

  • Kernloch bohren (nach Tabelle!)
  • Ansenken
  • Gewinde schneiden mit Vorschneider (1 Strich am Schaft)
  • Gewinde schneiden mit Mittelschneider (2 Striche)
  • Gewinde schneiden mit Fertigschneider (Kein Strich)

Es gibt auch Maschinengewindebohrer, jedoch ist dazu ein Linkslauf auf der Standbohrmaschine erfoderlich.

Wenn man ein wenig Erfahrung und eine sehr ruhige Hand hat, kann man Gewinde mit einem Maschinengewindeschneider auch gut mit einem Akkuschrauber bohren. Wichtig: NUR mit einem Akkuschrauber und nicht mit einer Bohrmaschine! Allerdings reicht das Gewicht des Akkuschraubers auch aus um den Bohrer abzubrechen. Daher muss immer gut geführt werden.

Sägen

Ein Sägewerkzeug hat eine vielzahl von geometrisch bestimmten Schneiden welche meist kurz und schmal sind. Das Sägen eignet sich zur Herstellung von meist ebenen und einachsig gekrümmten Schnittkanälen / Flächen.

Metallsäge

Die typische Bauform ist hier die Bügelsäge. Dabei wird das Sägeblatt in einen Bügel eingespannt, welcher auch gleichzeitig die maximale Schnitttiefe begrenzt. Handbügelsägen arbeiten auf Stoß, daher ist beim einspannen des Sägeblattes auf jeden fall darauf zu achten, dass es richtig herum eingelegt wird!

Viele Tipps und Hinweise finden sich in diesem PDF: http://www.info-uhren.de/pdf/Fertigungstechnik/Saegen.pdf

Fuchsschwanz, Feinsäge, Japansäge, ...

Es gibt sehr viele verschiedene Sägenarten. wobei diese drei wohl die wichtigsten bei der Holzbearbeitung sind. Der Fuchsschwanz sägt entweder auf Stoß oder auf Stoß und Zug wobei eine Japansäge immer nur auf Zug sägt. Japansägen werden für sehr feine Schnitt verwendet, etwa um Schwalbenschwänze zuzuschneiden. Die Feinsäge ist mehr oder weniger das europäische Pendant der Japansäge, sie ist sehr steif und eignet sich daher etwa zum Ablängen von Holzdübeln.

Lochsäge

Lochsägen eignen sich, ähnlich dem Bohren, zur Herstellung von Durchgangslöchern - meist mit großem Durchmesser. Dabei sind die Sägezähne im Kreis angeordnet. Je nach Werkstoff der Schneiden können unterschiedliche Werkstoffe verarbeitet werden. Dies geht von einfachen Installationslochsägen, etwa für Holz und Gipskarton, hin zu mit Vollhartmetal besetzten Lochsägen für hochlegierte Stähle.

Bei allen Lochsägen, jedoch insbesondere bei den VHM, gilt, dass radiale Schwankungen vermieden werden sollten. Diese können im schlimmsten Fall zum Bruch der Sägezähne führen. Auf dem Bild der VHM Lochsäge kann man die Schäden an einem Zahn sehen, dort ist an einem Zahn die Außenkante abgebrochen. Ist der Vorschub nicht ganz konstant bzw eine Axiale Schwankung zu beobachten, äußert sich das in einem zyklischem Geräusch, da die Zähne nicht alle im Eingriff sind. Das bedeutet, dass man idealerweise auf einer Standbohrmaschine arbeitet und das Werkstück fest eingespannt ist.

Die Umdrehungszahl sollte je nach Werkstoff gewählt werden. Die Spanabfuhr kann ein Problem werden, daher kann es hilfreich sein den Schnittkanal öfters von Spänen zu befreien. Befinden sich zu viele Späne im Schnittkanal, erhöht dies die Reibung und das Sägeblatt wird warm bzw der Werkstoff ebenso. Holz kann dabei sogar verkohlen.

Bandsäge

Der große Nachteil bei den meißten Sägen ist, dass das Sägeblatt nur endlich lang ist und man daher die Hälfte der Zeit das Sägeblatt wieder zurückfahren muss. Man lößt dieses Problem einfach, indem ein endloses Sägeband verwendet wird. Bei der Bandsäge läuft ein zusammengeschweißtes Band auf Laufrollen. ein kleiner Teil vom Sägeband ist exponiert und wird verwendet um die tatsächliche Sägearbeit durchzuführen. Achtung: Eine Bandsäge ist typischerweise für Freihandarbeiten ausgelegt! Gerade Schnitte werden besser auf einer Plattensäge (Kreissäge) gemacht. Es gibt auch Bandsägen, welche für gerade Schnitte geeignet sind, da hier das Band stabiler ist, jedoch nicht die Maschinen welche im Metalab vorhanden sind. Siehe auch Bandsaw.

Schleifen

Schleifen ist das Bearbeiten eines Werkstücks mit geometrisch unbestimmter Schneide.

Kenngrößen sind etwa die Körnung (entspricht den Löchern in einem Sieb mit 1 Quadratinch Größe - also umso höher, umso feiner ist die Körnung) des Schleifmittels. Auch muss beim Schleifen auf die korrekte Zustellung und Vorschub geachtet werden.

Beim Schleifen existieren verschiedene Werkzeuge, von einfachem Schleifpapier, bis hin zu hochpräzisen Werkzeugmaschinen.

Das Schleifen eignet sich auch die Oberflächenqualität, maßgeblich die Oberflächenrauigkeit, zu verändern. Jedoch können auch mit Schruppschleifscheiben große Mengen an Material abgetragen werden.

Fräsen

Siehe auch CNC und CNC-Fräse

Drehen

Nach DIN 8589: "Das Drehen ist Spanen mit geschlossener, meist kreisförmiger Schnittbewegung und beliebiger, quer zur Schnittrichtung liegender Vorschubbewegung. Die Drehachse der Schnittbewegung behält ihre Lage zum Werkstück unabhängig von der Vorschubrichtung bei."

Zerteilen

Bleche und dünne Stangen, können mit einer Schlagschere zerteilt werden.

Für dünne Bleche kann man auch eine Blechschere verwenden. Mit etwas Übung lassen sich hiermit auch Kreisrunde Ausschnitte anfertigen.

Hobeln

Fügen

Fügen ist quasi das Gegenteil vom Trennen - es sollen Werkstücke (unlösbar) verbunden werden. Schraubverbindungen werden nicht zum Fügen gezählt, da sie per Definition lösbar sind.

Nieten

Beim Nieten gibt es sehr viele verschiedene Nietverbindungen. Vom Kalt- über das Heißnieten, bis hin zu Blindnieten. Die wohl einfachste Variante des Nietens sind die Blindnieten. Bei diese müssen nicht einmal beide Seiten der zu verbindenden Bleche exponiert sein. Es reicht aus, die Niete durch das Loch zu stecken und mit der Nietenzange festzuklemmen.

Kleben

Kleben ist eine sehr einfache und in vielen Fällen sogar im Hobbykeller durchführbare Fügetechnik.

Zu den wohl am meisten verwendeten Klebern gehören Cyanacrylate, Methylmethacrylate, Epoxidharze und Silikone. Mit dem richtigen Klebstoff und vor allem der richtigen Verarbeitung (immer das Datenblatt des Herstellers beachten!), lassen sich sogar sehr feste Verbindungen von Metallen erreichen. Fest eingeklebte Schrauben sind zum Teil nicht mehr lösbar!

Löten

Als Löten bezeichnet man die Verbindung von zwei Werkstoffen durch ein Lot, wobei dieses nur auf der Oberfläche der Werkstoffe hält. Der Grundwerkstoff wird hierbei nicht aufgeschmolzen, da die notwendigen Temperaturen nicht erreicht werden. Per Definition spricht man bei Temperaturen von unter 450°C von Weichlöten, darüber bis zur Grenze von 900°C von Hartlöten. Das Löten kennt man wohl klassisch von der Elektronik, wobei hier Zinn-Legierungen verwendet werden. Im Installationsbereich werden zum Beispiel Kupferrohre verlötet.

Schweißen

Wenn man so will ist das Schweißen wie Löten nur heißer. Es wird im Gegensatz zum Löten jedoch der Grundwerkstoff aufgeschmolzen und es entsteht mit dem Schweißzusatz im Schweißgut eine neue Stofflegierung. Die Wahl des Schweißzusatzes, in Form von Elektroden oder Schweißdraht, wird in die Schmelze eingebracht und muss so gewählt werden, dass er zum Werkstoff passt.

Siehe auch Schweißen.

Messen und Prüfen

Bei der Konstruktion von Bauteilen ist richtiges und genaues Messen genau so unabdingbar wie funktionierendes Werkzeug. Prüfen ist ebenfalls wichtig, etwa zur Feststellung von Rechtwinkligkeiten oder ob eine Bohrung groß genug ist. Der Unterschied ist, dass beim Messen die Quantifizierung der Messgröße im Vordergrund steht, es wird ein Ist-Wert ermittelt, beim Prüfen lediglich mit einer Lehre verglichen wird, es wird also entschieden ob das Teil Ausschuss ist oder nicht.

Ob ein Messwerkzeug digital oder analog anzeigt, ist prinzipiell egal. Digitale Werkzeuge haben einen höheren Ablesekomfort - auch können ungeschulte Arbeitskräfte oft sehr einfach mit diesen umgehen - jedoch spielen sie oft eine Genauigkeit vor, welche real nicht existiert. Man sollte sich immer bewusst sein, was man messen möchte! Zeigt der Messschieber 12,345mm an, hat aber eine Ungenauigkeit von 0.01mm, so kann das Ergebnis genau so gut 12,335 oder 12,355 sein!

Die wichtigsten Messwerkzeuge sollen hier beschrieben werden.

Winkel, Lineale, Maßbänder

Sind die einfachsten Messwerkzeuge. Mit Winkeln lassen sich zudem die Rechtwinkligkeit von Teilen prüfen. Lineale und Maßbänder lassen nur ungenaue aussagen (oft nur auf 1mm genau) zu, sind aber unabdingbar um etwa Rohlinge abzumessen.

Messschieber

Der Messschieber ist das Allround-Werkzeug wenn es um's Messen geht. Mit einem Messschieber lassen sich Innen- und Außenmaße bestimmen, oftmals ist auch ein Tiefenmaß am Messschieber angebracht. Durch den Nonius lässt sich die Ablesegenauigkeit auf ca 0.02mm Steigern, digitale Messschieber schaffen sogar noch höhere Genauigkeiten.

Durch eine Feststellschraube kann der Messschieber in seiner Position gesperrt werden. Dies ermöglicht auch den Einsatz als Prüfwerkzeug. Soll etwa ein Außendurchmesser gemessen werden, so wird das höchstzulässige Prüfmaß eingestellt und mit der Feststellschraube fixiert.

Messschraube

Messschrauben oder auch Mikrometerschrauben genannt, sind Werkzeuge zum Messen von Außendurchmessern. Es existieren auch spezielle Messschrauben zur Messung von Innendurchmessern. Messschrauben sind meist genauer als Messschieber, oft können 0.001mm abgelesen werden.

Die Messschraube hat eine Rutschkupplung, welche verhindern soll, dass das Ergebnis durch unterschiedlichen Druck verändert wird. Es empfiehlt sich beim Messen nur diese Rutschkupplung zu verwenden, da sonst durch übermäßiges Drehmoment das Feingewinde zerstört werden kann.

Messuhr

Eine Messuhr kann Längenänderungen in einem Freiheitsgrad messen. Die Genauigkeit beträgt meist 0.01mm, oft auch 0.001mm. Mit einer Messuhr lassen sich Lagetoleranzen (etwa der Rundlauf, Paralellität, Ebenheit) messen. Dazu benötigt es aber auch spezieller und vor allem genauer Vorrichtungen. Eine Messuhr ist unverzichtbar zur Einrichtung von Werkstücken in einer Dreh- oder Fräßmaschine.

Fühlhebeltaster

Ähnlich wie eine Messuhr (oftmals auch als Messuhr bezeichnet), nur wird nicht über einen Schaft gemessen welcher in eine Richtung fährt sondern ein Längenänderung über einen auf einem Drehpunkt gelagerten Stift in eine Winkeländerung umgesetzt. Fühlhebeltaster gibt es in noch besseren Genauigkeiten als Messuhren, allerdings sind dann die Messbereiche sehr stark eingeschränkt. Ein Fühlhebeltaster eignet sich ebenfalls zum einrichten von Werkstücken/Werkzeugen in Maschinen.

Lehren

Zum ermitteln von Radien oder Gewindesteigungen existieren spezielle Lehren. Solche sind unabdingbar, wenn etwa Werkstücke eingepasst oder Ersatzteile angefertigt werden sollen, zu denen keine Konstruktionszeichnungen existieren.

Anreißen, Körnen, etc

Zum effektiven und genauen Bearbeiten von Werkstücken ist es wichtig, die Positionen von Bohrungen, Sägeschnitten oder anderen Bearbeitungsprozessen im Vorhinein festzulegen und zu markieren. Bei manchen Bearbeitungsprozessen, etwa der NC Bearbeitung (aka "CNC Fräsen") entfällt diese Einrichtung, da die Maschine exakt auf eine vorprogrammierte Position fahren kann. Für die manuelle Bearbeitung ist jedoch das Anreißen essentiell.

Um einfacher auf Flächen anzureißen gibt es spezielle Anreißfarbe. Allerdings funktioniert ein normaler Edding in vielen Fällen genauso gut! Durch die Farbe wird die Anreißlinie sehr viel besser sichtbar.

Anreißwerkzeuge benötigen eine scharf zulaufende Spitze, welche sich auf dem anzureißenden Material nicht abreibt. Es wird daher meist eine Hartmetallspitze verwendet. Diese funktioniert bestens für alle normalen Werkstoffe wie Aluminium oder Stahl.

Erforderlich zum Anreißen sind oft Winkel und andere Hilfsmittel.

Die übliche vorgehensweise beim Anreißen ist es, Hilfslinien auf dem Werkstück aufzubringen und dann die Bohrungen vorzukörnen. Darf die Oberfläche des Werkstückes nicht beschädigt werden, muss man entweder so anreißen, dass die Hilfslinien durch die Bearbeitung entfernt werden oder aber man verwendet Malerkrepp und reißt darauf an (hier empfiehlt sich dann aber ein Bleistift). Dadurch wird die Genauigkeit jedoch stark vermindert! Auch eine Variante ist es mit einer NC Maschine das Anreißen (vorbohren) zu übernehmen. Man kann mit einem Zentrierbohrer die Positionen auf einer NC Maschine bestimmen und dann manuell weiterarbeiten.

Anreißnadel

Ein unverzichtbares Werkzeug in der Werkstatt. Wird meist in Stiftform gebaut. Die Spitze ist meist sehr spitz, es lassen sich Anreißnadeln daher gut von Körnern unterscheiden. Mit einem Körner könnte man zur Not auch anreißen, allerdings geht es meist sehr schwer, da der Winkel zu groß ist, mit einer Anreißnadel darf aber nicht gekörnt werden! Das Hartmetall ist zwar hart, aber auch spröde. Beim Körnen würde man daher die Anreißnadel zerstören.

Anreißzirkel

Eigentlich ein ganz normaler Zirkel, jedoch mit Hartmetallspitze. Eine normale Zirkelspitze würde sich auf Stahl recht schnell abnutzen.

Streichmaß

Um von einer Kante paraellel Linien zu ziehen, eignet sich ein Streichmaß. Auf ihm kann der Abstand zur Anschlagskante gewählt werden (meist auf 0.1mm genau, oder besser) und dann eine parallele Linie zum Anschlag gezogen werden.

Körner

Ein Körner wird benötigt, damit für den Bohrer eine "Markierung" entsteht, an der sich dieser ausrichtet. Ohne eine vorgekörnte Stelle fangen Bohrer an auf dem Material zu wandern. Es ist dann nicht möglich die Bohrung genau zu positionieren. Alternativ zum Körnen kann man auch mit einem Zentrierboher vorbohren oder auf sehr stabilen Maschinen mit kurzen Bohrern bohren (das funktioniert mit dem Equipment im Metalab leider nicht).

Körner haben keine wirklich spitze Spitze, sondern in der Regel nur 60° oder üblicherweise 90° Spitzenwinkel.

Normalerweise verwendet man einen Hammer zum Körnen, es gibt aber auch Automatikkörner, welche eine Feder eingebaut haben, welche die Kraft aufbringt ("Federkörner").