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Kreuz am Rand
Eine Präsentation von Tommy Schmidt
Jeder kennt die Unfallkreuze am Rande von Landstraßen und jeder kennt das Dilemma ihrer beiläufigen Wahrnehmung: Kaum hat man sie erfasst und sich gefragt, was da wohl passiert sei, ist man schon wieder ein paar hundert Meter weiter gefahren.
So lautet die Botschaft des Kreuzes an den einzelnen Verkehrsteilnehmer "halt an, halt inne, gedenke!" Andererseits lässt die Verkehrssituation genau das nicht zu. Unfallkreuze befinden sich am Straßenrand und sie befinden sich am Rande der Wahrnehmung. Es sind Kreuze am Rand.
"Kreuz am Rand" macht Unfallkreuze als Symbole individueller Schicksalsereignisse in ihren Details sichtbar – mit ihren Blumen, Gedichten, Porträtfotos und Kuscheltieren. Und zwar in Form einer interaktiven Straßenkarte (Google Maps) für Unfallkreuze: kreuz-am-rand.de
Auf der Straße ist die Wahrnehmung des Verkehrsteilnehmers auf den Verkehr konzentriert, das "Kreuz am Rand" muss eine Randerscheinung bleiben. Im Internet aber richtet der User seine Aufmerksamkeit auf den dargestellten Inhalt. Auf der Straßenkarte werden die Standorte von Unfallkreuzen markiert. Bei Berühren der Kreuze mit der Maus erscheint ein Fenster mit Angaben zum Kreuz, ein Foto des Kreuzes und ein Link auf eine Inhaltsseite, die weitere Fotos und Informationen, etc. zum Kreuz enthält: Unfallhergang, Gedichte, Charakterbeschreibung des/der Verunglückten, etc. Diese Inhalte werden von Angehörigen, Freunden, etc. bereit gestellt. Langfristig werden auch Fotos von "neuen“ Kreuzen, etc. von Usern angelegt (also nicht allein vom Künstler als Websitebetreiber). Schließlich wird kreuz-am-rand.de eine Plattform auf der sich Betroffene untereinander austauschen. Die virtuellen Kreuze leisten hinsichtlich Verfügbarkeit und Informationsfülle potenziell mehr als die realen.
When, where?
- When: Sunday, September 14 2008, 8:00 PM
- Where: Metalab, Rathausstrasse 6, 1010 Vienna
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As part of "MetaSpace in DiscourseLab"
(curated by J. Grenzfurthner)
Paraflows 2008
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