Einreichung Netzkultur 2008-1 Reactable: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://de.youtube.com/watch?v=bUyOXjAnhpY Demo-Video zu 'mtc'] (c-base, [http://www.multi-touch.de/ homepage])
 
* [http://de.youtube.com/watch?v=bUyOXjAnhpY Demo-Video zu 'mtc'] (c-base, [http://www.multi-touch.de/ homepage])
  
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=== Ziele, kurz und bündig ===
 
=== Ziele, kurz und bündig ===

Version vom 5. März 2008, 06:50 Uhr

Daten

Projekt/Einrichtungsname: Metangible (nein, das ist nicht schon der Name,
    sondern 'to be announced' :-)
Einreichung bei: Netzkunst/Netzkultur/Einrichtung/Annual Convention
Einreichende(r): Joh Sperlhofer & Friends
Fördersumme: xxx EUR



Kurzbeschreibung

Was genau machen eigentlich die Musiker, die sich auf der Bühne hinter Notebooks verschanzen und unsichtbares Zeug anklicken? Es ist ein großes Mysterium. Wir machen dem Versteckspiel ein Ende und bauen und dokumentieren eine haptische Benutzeroberfläche, die jeder begreifen und be-greifen kann. Mehrere Mitspieler können sich um den Tisch versammeln und kollaborativ Musik erschaffen und erleben.

Ausführliche Beschreibung

  • SYSTEM: a tangible multi-user electro-acoustic musical instrument
Martin Kaltenbrunner auf einem reactable
Jazzmutant Lemur(r)
Audiopad Composer

Das SYSTEM ist ein kollaboratives Musikinstrument mit einem haptischen Benutzerinterface. Das SYSTEM kombiniert Konzepte der Mustererkennung, des Userinterface-Designs und synthetischer Musik zu einem elektronischen Musikinstrument, das von mehreren Personen (den sog. 'Musikern') gleichzeitig bedient werden kann. Das SYSTEM wird über Kunststoff-Blöcke (den sog. 'Tangibles') bedient, welche von den Musikern beliebig auf der Spielfläche angeordnet werden. Die Tangibles repräsentieren Standard-Komponenten eines analogen Synthesizers wie Samples, LFOs und Sinuswellengeneratoren. Die Tangibles reagieren dann - abhängig von ihrer Position - aufeinander und erzeugen musikalische Phrasen. Die Bedienung des SYSTEMS ist spielerisch und intuitiv erlernbar, die erzeugten Musikstrukturen aber auch anspechend für erfahrene Musiker.

Zwar gibt es bereits eine Vielzahl dieser Instrumente, allerdings meist nur prototypischer Natur und schlecht dokumentiert. Die wenigen derartigen Instrumente, die kommerziell erhältlich sind, sind einerseits teuer (Jazzmutant Lemur: Basisversion 2500 €, reactable Basisversion: 6500 €) und die benutzte Software nicht frei erhältlich/modifizierbar. Ziel des SYSTEMS ist es daher, neben dem SYSTEM selbst, eine unfangreiches Dokumentation dazu erstellen, um Nachbauten von interessierten Usern zu erleichtern. Weiters ist so gewährleistet, dass die verwendeten Softwareteile und Pläne konstant verbessert werden.

Das Projekt SYSTEM ist der erste Schritt hin zu einem offenen, kollaborativen, elektronischem Musikinstrument mit haptischen Steuerelementen.

Einleitende Videos

Folgende youtube-Videos vermitteln einen Eindruck von bereits umgesetzen Projekten und deren Fähigkeiten:

Im Anhang befinden sich Informationen zu weiterenn ähnlichen Projekten mit ausführlicheren Informationen und zugehörigen Links.

Ziele, kurz und bündig

  • Aufbau eines eletronischen Musikinstruments mit haptischen Steuerelementen
  • Weiterentwicklung basierend auf Erfahrungen und Konzepten von Audiopad, reactable, Lemur, MultiTouchConsole und diversen anderen (siehe Anhang)
  • Veröffentlichung aller Pläne, Skizzen und Software im Internet um kompatible Nachbauten zu forcieren.
  • (hoffentlich midestens) ein öffentlicher Auftritt mit dem fertigen Instrument vor Publikum
  • Zuführung, Verwaltung und Zurverfügungstellung des fertigen Instruments an/durch einen ausgewählten Verein mit Sitz in Wien.

Prinzipien

Grundlegende Prinzipen, auf denen das SYSTEm basieren wird:

  1. Kollaborativ - Das SYSTEM kann von mehreren Personen gleichzeitig bedient werden.
  2. Intuitiv - Die Bedienung soll selbst ohne Vorwissen möglich sein - Handbuch nicht nötig!
  3. Live - Die erzeugten Klänge entstehen in Echtzeit und ohne (sichtbare) Zwischenschritte.
  4. Ansprechend - Die erzeugten Musikstücke sollen auch für erfahrene Eletronicmusiker ansprechend sein.
  5. OpenSource - Es wird - soweit möglich - Software verwendet, welche unter einer freien Lizenz verfügbar ist.
  6. Nachvollziehbar - Alle Pläne werden veröffentlicht und selbst erstellte Software wird unter einer freien Lizenz veröffentlicht.
  7. Vernetzt - Mehrere SYSTEME können über das Internet über das standardisierte OSC-Protokoll miteinander kommunizieren und interagieren.
  8. Kosteneffizient - Es wird versucht, die günstigeste brauchbare Alternative (Baumaterial,Software,Hardware) zu verwenden.
  9. Mobil - Das System ist in mehrere Module zerlegbar und kann mühelos transportiert werden.



Aufbau

Grundaufbau des SYSTEMS

Das SYSTEM besteht aus fünf Hauptkomponenten: dem Gerüst, den Tangibles, der Kameraeinheit, der Projektionseinheit und dem Soundserver. Diese Komponenten werdne in den folgenden Kapiteln näher erläutert:

Das Gehäuse (= "der Tisch")

Prototypischer Plan des Gehäuses

Das Gerüst besteht aus einem Holzgestell, das alle weiteren Komponenten trägt. Als Tischplatte (die sog. "Spielfläche") dient eine sandgestrahlte Plexiglas, die einerseits durchsichtig genug ist, um aufliegende Tangibles mit einer Kamera zu identifizieren, anderseits als Projektionsfläche für die Projektionseinheit dient.

Eine Konstruktion von 120cm Höhe, 80cm Breite und 80 Tiefe ist geplant. Innerhalb Gerüsts werden alle weiteren Komponenten (mit ausnahme der Tangibles) montiert. Das Gerüst wird mit Plastikplatten verschalt.

Die Tangibles

Sechs verschiedene Amobea-Fiduicals
Ein Tangible mit aufgedruckten Fiduicals

Tangibles bestehen aus Holz- oder Acrylblöcken, auf deren Unterseite Muster (die sog. 'Fiduicals', siehe Abbildung) aufgedruckt sind. Diese Fiduicals entspringen der Graphentheorie und sind von Maschinen optisch einfach zu erkennen. Über 200 Kominationen dieser Fiduicals sind möglich, aber das SYSTEM wird 'nur' über ~20 verschiedene Tangibles verfügen. Jedes Tangible wird eine Komponente eines eletronischen Synthisizers repräsentieren (z.B. LFOs, Sinewave-, Trianglewave-, Sawtoothwavegeneratoren, Metronome, Voice, Samples, Sequencer, Trigger, Volume, Tonealizer, ..). Die Positionen, Rotationen und - vor allem - die Kombinationen der Tangibles auf der Spielfläche bestimmen letzendlich die erzeugten Töne und Musikstücke.

Alle auf der Spielfläche liegenden Tangibles werden mithilfe der Projektionseinheit mit zusätzlichen - graphischen oder textuellen - Steuerelementen und Statusinformationen angereichert werden, ähnlich den Tangibles des audiopad oder des reactables.

Die Kameraeinheit

Von der Kameraeinheit auf der Spielfläche erkannte Fiduicals (reacTIVision)
  • Input: Optisch Informationen über Position/Rotation der Tangibles
  • Output: OSC-Informationen (Positionsangaben der Fiducials) an Sound- und Projektionsserver

Die Kameraeinheit ist unterhalb der Spielfläche angebracht und erkennt mittels einer hochauflösenden Kamera die Anzahl, Position und Rotation auf der Spielfläche liegenden Tangibles in Echtzeit. Die Kameraeinheit wandelt diese Informationen in Statusinformationen (das sog. 'OSC'-Protokoll) um und sendet diese an die Sound- und die Projektionseinheit.

Die hierfür verwendete Software ist reacTIVision (siehe http://sourceforge.net/projects/reactivision/). reactTIVision ist unter einer Open Source Lizenz erhältlich und beinhält bereits alle Funktionen die in der Kameraeinheit des SYSTEMS benötigt werden.

Der Projektionseinheit

prototypische Spielfläche mit Statusinformationen
Tangibles mit Statusinformationen (reactable)
Echtzeit-Visualisierung in CLAM (CLAM Networkeditor)
  • Input: OSC-Informationen (von Camserver)
  • Output: Statusinformationen für den Musiker und die Zuseher

Die Projektionseinheit besteht aus einem handelsüblichem Videoprojektor mit Weitwinkellinse und einer Software, welche die OSC-Informationen der Kameraeinheit um zusätzliche Statusinformationen und Steuerelemente erweitert und diese auf die Unterseite der Spielfläche projiziert. Die Projektionseinheit visualisiert die Abläufe innerhalb der Soundeinheit, der "Fluss" der Schallwellen wird visualisiert. Die Projektionseinheit ist zwar theoretisch nicht notwendig für den erzeugten Sound des SYSTEMS, aber unerlässlich für das Verständnises zwischen Anordnung der Tangibles und dem erzeugtem Sound.

Eine bereits vorgefertigte Softwarelösung ist derzeit nicht erhältlich - die Software des Audiopads, des reactable oder des Lemur sind properitär und nicht frei verfügbar. Die Software der Projektionseinheit muss daher neu geschrieben werden. Als Basis wird dazu (voraussichtlich) der Network-Editor des CLAM-Frameworks ( siehe http://clam.iua.upf.edu/ ) verwendet werden. Es wird ein zeitlicher Aufwand von 4 Personenmonaten für die Modifikation der Software berechnet.

Optional: Eventuell muss die Distanz zwischen Projektor und Projektionsfläche mittels eines Spiegels künstlich verlängert werden, um die Spielfläche komplett beleuchten zu können. Weitere Experimente sind nötig.

Die Soundeinheit

Screenshot CLAM 1.2
  • Input: OSC-Informationen (von Camserver)
  • Output: Musik!!

Die Soundeinheit nimmt OSC-Informationen von der Kameraeinheit entgegen und wandelt diese in Töne um, welche an ein Mischpult / Lautsprechern/Kopfhörer weitergegeben werden können. Die Soundeinheit wird voraussichtlich ebenfalls auf dem CLAM-framework (siehe http://clam.iua.upf.edu/ ) basieren, welches das OSC-Protokoll versteht und unter einer OpenSource-Lizenz verfügbar ist.

Es ist wichtig, dass die Soundeinheit und die Projektionseinheit über die gleichen informationen verfügungen und nach den gelichen Algorithmen arbeiten, sodass Visuelle und accoustischer Output einander entsprechen. Vorausichtlich wird die auf CLAM basierende Software die Funktionen der Soundeinheit und der Projektionseinheit vereinen. Weitere Experimente zur Bestimmung der Fähigkeiten des CLAM-Frameworks sind hier vonnöten.

Verwendung d. Fördergelder (veraltet, siehe EXCEL-Dokument!!!)

Damit das Gerät fix-und-fertig den zahlreichen Interessierten zur Verfügung gestellt werden kann, ist es unumgänglich, (mindestens) einen guten Videoprojektor und einen halbwegs leistungsfähigen Computer anzuschaffen und die Konstruktion ziemlich stabil auszuführen.

TODO: Genauer Finanzplan ...

Software

Priorität Anzahl Beschreibung Preis pro Stück
1 4 Ableton Live 7 (Download) 419
3 1 Max/MSP (downloadable) 495 $
4 1 Jitter (downloadable) 395 $
Weiterführende Links:
http://shopping.netsuite.com/s.nl/c.365211/sc.2/category.2/.f

Hardware

Priorität Anzahl Beschreibung Preis pro Stück
1 2 BenQ MP721c DLP (9J.06J77.B5E)) 749,--
1 2 Unibrain Fire-i XGA (Firewire BW/IR Webcam) ~ 250,--
1 2 Cheap Dual-Core PC 200,--
5 1 TERRATEC Aureon 7.1 FireWire / M-Audio Audiophile Firewire ~ 200
Weiterführende Links:
http://www.alliedvisiontec.de/avt-produkte/firewire-kameras/guppy/f-080-b-bs-c.html
http://www.ptgrey.com/products/fireflymv/index.asp
http://www.unibrain.com/Products/VisionImg/boardXGA.htm

Baumaterial

Priorität Anzahl Beschreibung Preis pro Stück
1 1 IR Illuminator ~ 40
1 1 IR Light filters ~ 40
1 1 Transparentpapier ~ 25
1 2 Acrylplatte, sandgestrahlt, 80x80cm 225
1 8 Plastikplatten zum Verschalen, 120x80cm ~ 20
2 2 Spiegel 50x50 ~ 25
1 25 Holzleisten für Holzrahmen ~ 5
1 25 Schrauben, Winkel, Leim ~ 1


Sonstiges

Priorität Anzahl Beschreibung Preis pro Stück
2 1 Webserver, Domain für Projektwebseite, Blog, Forum (pro Jahr) ~ 120
2 1 Flyer für erstes Konzert () ~ 200
2 1 Bedruck ~ 100

Querverbindungen zu anderen Projekten aus der Szene

Künstler

  • Björk, http://www.bjork.com/
    • The very futuristic ReacTable is to be used by Bjork on her “Volta” tour.
  • Daft Punk, http://www.myspace.com/daftpunk
    • Long time Lemur users, the world famous human robots played with Kanye West during the 50th Grammy Awards to perform the hit "Stronger". They appeared on stage with nothing more than four Lemurs.

Technologien

  • audiopad, http://www.jamespatten.com/audiopad
    • Audiopad is a composition and performance instrument for electronic music which tracks the positions of objects on a tabletop surface and converts their motion into music.
  • mtc MultiTouchConsole, http://www.multi-touch.de/
    • The c-base MultiTouchConsole mtc is a completely self-contained, touch-sensitive table built in spare time by a group of c-base members. A projector in the table displays an image on the table surface and an infrared-sensitive camera is used to track positions of fingers touching it.
  • Lemur, http://www.jazzmutant.com/lemur_overview.php
    • The Lemur is a top of the range control surface for audio and media applications, that breaks from the prior art on several grounds. Its major innovation consists in its brilliant modular graphic interface concept and its exclusive multitouch sensor technology.
  • reactable, http://mtg.upf.es/reactable
    • The reactable is a tangible electronic musical instrument that allows expressive collaborative live performances for professional musicians without the limits of many screen-based interfaces for electronic music.
  • cool - circular optical object locator, http://ccrma.stanford.edu/~dmerrill/250a
    • The Circular Optical Object Locator is a collaborative and cooperative music-making device. It uses an inexpensive digital video camera to observe a rotating platter.
  • instant city, http://www.instantcity.ch
    • Instant city, ein elektronischer musik bau spiel automat, is a music building game table.
  • chessynthesis, http://chessynthesis.maniaxmemori.net/
    • Chessynthesis is a performance project. It consists in a classical chess game, with a chessboard and 32 pieces, but a captation system analyzes the position and the evolution of the gameplay, and transcode it to sound.


Ein paar Leute anschreiben und hier eine Liste von interessierten Musikern zusammenstellen, die das Gerät gerne verwenden würden? Zusammenarbeit mit Ausstellungen, in denen die neueste Iteration des 'Spielzeug'-Modus der Öffentlichkeit zum Selber-Ausprobieren zugänglich gemacht wird? ...

Publikationen

- Link: James Patten / Audiopad: http://www.jamespatten.com/audiopad/ - Max/MSP: http://www.cycling74.com/products/maxmsp

Zeitplan

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