Fotolab/SW-Entwicklung How-To: Unterschied zwischen den Versionen

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* Thermometer
 
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Außerdem muss man sich vor Arbeitsbeginn die genaue Entwicklungszeit und das passende Mischverhältnis (üblicherweise Dilution B, 1:31) heraussuchen. Dafür gibt es z.B. das [http://www.digitaltruth.com/devchart.php The Massive Dev Chart]. Für einige Filme steht es auch auf der Entwickler-Flasche.
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Außerdem muss man sich vor Arbeitsbeginn die genaue Entwicklungszeit und das passende Mischverhältnis (üblicherweise Dilution B, 1:31) heraussuchen. Dafür gibt es z.B. [http://www.digitaltruth.com/devchart.php The Massive Dev Chart]. Für einige Filme steht es auch auf der Entwickler-Flasche.
  
 
== Film öffnen und aufspulen ==
 
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So, nun ist alles Fertig. Der Film kann geschnitten, ausgearbeitet, gescannt und/oder archiviert werden. Gratulation!
 
So, nun ist alles Fertig. Der Film kann geschnitten, ausgearbeitet, gescannt und/oder archiviert werden. Gratulation!
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== Weiterführende Literatur / Links ==
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* [http://www.stefanheymann.de/foto/swnegativentwicklung.pdf Schwarzweißfilm-Negativ-Entwicklung] - Ausführliches Tutorial
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* [http://faq.d-r-f.de/wiki/Hauptseite FAQ / Wiki von de.rec.fotografie]
  
 
[[Kategorie:Fotolab]]
 
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Version vom 21. November 2011, 15:44 Uhr

Allgemein

Dies ist mal der Anfang eine Anleitung aufzuschreiben wie man S/W Filme entwickelt. Da ich schon so ziemlich alles falsch gemacht habe, was man beim Entwickeln so falsch machen kann, hab ich gedacht ich fang' mal an ein How-To zu schreiben. (Anton*)

Dieses How-To geht jetzt davon aus, dass man den im Metalab vorhandenen Entwickler Kodak HC-110 verwendet.

Das How-To funktioniert für 35mm Kleinbild-Filme (KB) und für 120er Mittelformat-Filme (MF)

Was man braucht

Die folgende Liste gibt einen Überblick über die benötigten Gegenstände und Chemikalien, die man sich vor der Entwicklung zurechtlegen sollte:

  • Spirale zum Film-Aufspulen (Liegen meistens rechts neben dem Waschbecken)
  • Entwicklerdose (Neben Waschbecken)
  • Bei Kleinbild-Film: Film-Rückholer oder Dosenöffner, um Film aus der Kartusche zu bekommen (in der Lade ganz links vorn)
  • Entwickler HC-110 unverdünnt (im Schrank hinten links unten). ACHTUNG: Für Papier wird ein anderer Entwickler verwendet, nicht verwechseln!
  • Stoppbad (Steht meistens am Tisch). Für Papier und Film gleich.
  • Fixierer (Schrank hinten links unten). Für Film und Papier unterschiedlich, nicht verwechseln!
  • Sauberes Gefäß zum Anmischen des Entwicklers
  • Messzylinder zur genauen Dosierung des Entwicklers
  • Thermometer

Außerdem muss man sich vor Arbeitsbeginn die genaue Entwicklungszeit und das passende Mischverhältnis (üblicherweise Dilution B, 1:31) heraussuchen. Dafür gibt es z.B. The Massive Dev Chart. Für einige Filme steht es auch auf der Entwickler-Flasche.

Film öffnen und aufspulen

ACHTUNG: Der Film ist lichtempfindlich und muss bei ABSOLUTER DUNKELHEIT auf die Spirale aufgerollt und in die lichtdichte Entwicklungsdose gegeben werden. Die KB-Filme müssen zuerst aus der Plastikhülle rausgenommen werden. Dafür gibt's im Labor einen Bieröffner, mit dem man die Filmhülle aufmachen kann. Alternativ lässt sich der Film auch mit dem Film-Rückholer aus der Kartusche herausziehen. Den MF-Film braucht man einfach nur abrollen. Am Ende ist der Film mit einem Klebestreifen montiert, diesen sollte man ganz langsam abmachen, weil wenn man das schnell macht, dann können kleine Blitze entstehen und das ist wieder Licht und das wollen wir nicht.

Wenn man den Film jetzt frei hat, dann muss man ihn in die Spirale einfädeln und aufrollen. Die Spirale gibt man dann in die Entwicklungsdose und schraubt den Deckel drauf. Nun ist der Film wieder lichtdicht verpackt und man kann das Licht wieder einschalten!


Entwickeln

So nun ist alles bereit um Entwickeln. Wichtig hierbei ist, dass die Temperatur passt. Der Entwickler sollte eine Temperatur von 20° C haben. Das Wasser zum Wassern und Zwischenwassern soll genau die gleiche Temperatur haben.

(Zum entwickeln nimmt man nicht den Entwickler der auf der Tischplatte steht, der ist nur für Papierentwicklung sondern den Kodak HC-110 welcher sich im Eck-Kastel in einer gelben Flasche befindet.)

Den Entwickler muss man anmischen. Zu einem Teil HC-110 muss man 31 Teile Wasser geben. (welches auch wieder 20° C haben muss) (Es gibt noch andere Mischverhältnisse, dies ist jedoch die gebräuchlichste und heißt Dilution B) Die benötigte Gesamt-Menge kann man vom Boden der Entwickler-Dose ablesen, und hängt natürlich davon ab, wiviele Filme sich in der Dose befinden. Die Entwickler-Menge rechnet man sich aus und fügt die notwendige Wassermenge hinzu. (Entwickler-Menge = Gesamt-Menge / 32)

Bevor man nun mit dem Entwicklungsprozess beginnt, sollte man den Film wassern. Hierfür einfach Wasser (in der richtigen Temperatur) in die Dose einfüllen und dann wieder heraus gießen. Das kann man zwei bis drei mal machen.

Nun hat man also den gewasserten Film in der Entwicklungsdose und den angemischten Entwickler bereit. Nun muss man nur noch wissen, wie lange man entwickeln muss. Die Dauer hängt vom verwendeten Film, dem verwendeten Entwickler und der Temperatur ab. Hierfür gibt es das Massive Dev Chart, eine Sammlung von Erfahrungswerten von einer Vielzahl von Entwicklern und Filmen.

In unserem Beispiel sei die Entwicklungszeit fünfeinhalb Minuten. Wir stellen also den Timer (ist in der Schublade ganz links) auf 5 Minuten 30 Sekunden. Wir starten den Timer und füllen gleichzeitig den Entwickler ein. Die ersten dreißig Sekunden schwenken wir die Entwicklerdose um 180 Grad so wie auf Seite 3 in diesem Dokument beschrieben. Danach klopft man die Entwicklerdose zweimal fest auf den Tisch damit sich eventuelle Luftbläschen vom Film lösen. Nun lässt man die Dose 30 Sekunden am Tisch stehen und schwenkt dann die Dose 5 Sekunden lang wie beschrieben und klopft dann wieder auf den Tisch. Diesen Vorgang (30 Sekunden stehen, 5 Sekunden schwenken, klopfen) wiederholt man so lange bis die Entwickungszeit abgelaufen ist. Man gießt den Entwickler wieder aus der Dose und wassert den Film noch einmal. Damit ist die Entwicklung mal fertig.


Stoppen

Stoppen ist einfach. Man füllt das Stoppbad (in dem Kanister auf der Tischplatte) in die Entwicklerdose lässt es 1-2 Minuten (Frage: wie lange genau?) in der Dose, schwenkt sie ab und zu, und gießt das Stoppbad danach wieder aus der Dose. Die genaue Stopp-Zeit ist hier nicht so kritisch, wie beim Entwickeln.

Danach kann man den Film wieder wassern wie weiter oben schon beschrieben.


Fixieren

Nun ist der Film also entwickelt und der chemische Prozess der bei der Entwicklung abläuft wurde wieder gestoppt, damit der Film nicht weiterentwickelt. Nun muss der Film noch fixiert werden, damit er nicht weiterhin im Sonnenlicht reagiert. Der Fixierer bewirkt außerdem, dass der Film durchsichtig wird.

Dazu füllt man einfach den Fixierer (in einem Kanister im Eck-Kastel) in die Entwicklerdose und lässt ihn genug lange drinnen und gießt ihn wieder aus der Dose.

Die Zeit hängt vom verwendeten Film ab, ist jedoch wesentlich unkritischer als bei der eigentlichen Entwicklung. Etwa 5 Minuten sollten es mindestens sein, mehr als 10 Minuten werden normalerweise nicht gebraucht. Um die Zeit genauer zu bestimmen, kann man die Dose kurz öffnen und ein Stückchen vom Ende des Films abschneiden. (also wo kein Foto drauf ist) Dieses Stückchen gibt man dann in etwas vom Entwickler und stoppt die Zeit die vergeht bis der Film komplett transparent ist. Diese Zeit verdoppelt man und hat somit die Zeit die der Film im Fixierer bleiben soll.

Nach dem Fixieren wassert man den Film noch ein letztes mal. Fertig! Du hast deinen ersten Film entwickelt.


Aufhängen und trocknen

Man nimmt den Film aus der Entwicklerdose und öffnet die Spule (die linke Seite zu sich drehen). Den Film dann auf die Wäscheleine aufhängen und unten beschweren damit er sich nicht einrollt. Nun kann man noch mit dem Gummi Abzieher (in der Schublade ganz links) das Wasser vom Film abstreifen damit der Film schneller trocknet.

So, nun ist alles Fertig. Der Film kann geschnitten, ausgearbeitet, gescannt und/oder archiviert werden. Gratulation!

Weiterführende Literatur / Links