MURL: Unterschied zwischen den Versionen
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== MURL == | |||
Mobile Universal Robotic Liveform | |||
Hintergrund und Motivation | |||
== Hintergrund und Motivation == | |||
Roboterentwicklungen sind spätestens seit diesem Jahrtausend in aller Munde. Nachdem sie in der industriellen Fertigung zu einer Revolution der Arbeits- und Fertigungsmethoden beigetragen haben, drängen sie immer mehr auf den Markt der Heim- und Unterhaltungstechnik. Abgesehen von der Verwendung als reines Spielzeug werden Roboter in den kommenden Jahren immer stärker in Domänen vordringen, die ehemals nur Menschen vorbehalten waren. Je mehr sich Roboter in unserer Lebenswelt bewegen, desto stärker wird der Bedarf nach einer intuitiven Kommunikation mit den computergesteuerten Zeitgenossen. Emotive Computing, Ar-tificial Intelligence und Virtual Character-Design sind die Buzz-Words einer ganzen Genertation von Hardware- und Softwareentwicklern. | Roboterentwicklungen sind spätestens seit diesem Jahrtausend in aller Munde. Nachdem sie in der industriellen Fertigung zu einer Revolution der Arbeits- und Fertigungsmethoden beigetragen haben, drängen sie immer mehr auf den Markt der Heim- und Unterhaltungstechnik. Abgesehen von der Verwendung als reines Spielzeug werden Roboter in den kommenden Jahren immer stärker in Domänen vordringen, die ehemals nur Menschen vorbehalten waren. Je mehr sich Roboter in unserer Lebenswelt bewegen, desto stärker wird der Bedarf nach einer intuitiven Kommunikation mit den computergesteuerten Zeitgenossen. Emotive Computing, Ar-tificial Intelligence und Virtual Character-Design sind die Buzz-Words einer ganzen Genertation von Hardware- und Softwareentwicklern. | ||
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Das neue Projekt MURL der Roboexotica - Mitbegründer Christoph Veigl und Robert Martin nähert sich der Thematik auf unkonventionelle und kontroversielle Weise: Eine interaktionsfähige Maschine wird in einen sozialen Kontext gestellt, bestückt mit Fragmenten der zwischenmenschlichen Auseinandersetzung und mit der Fähigkeit, Dialoge aufzunehmen, zu intgrieren und in den eigene Kommunikationsweise einzu-bauen. | Das neue Projekt MURL der Roboexotica - Mitbegründer Christoph Veigl und Robert Martin nähert sich der Thematik auf unkonventionelle und kontroversielle Weise: Eine interaktionsfähige Maschine wird in einen sozialen Kontext gestellt, bestückt mit Fragmenten der zwischenmenschlichen Auseinandersetzung und mit der Fähigkeit, Dialoge aufzunehmen, zu intgrieren und in den eigene Kommunikationsweise einzu-bauen. | ||
Ziele des Projektes | == Ziele des Projektes == | ||
Die primäre Aufgabe von MURL ist die experimentelle Erforschung der Mensch-Maschine Interaktionsmöglichkeiten anhand einer autonomen Robotereinheit. Die Verrichtung konkreter Dienstleistungen ist dabei eher zweitrangig, vor allem geht es um eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik "was darf ein Roboter - und was nicht". Ganz im Sinne seines Comic-Kollegen "Bender" glänzt MURL weni-ger durch höfliches und zuvorkommendes Verhalten, vielmehr ist er eine Plage, die so manchen geduldigen Bediener einer Maschine an der Sinnhaftigkeit der IT-Revolution wird zweifeln lassen. | Die primäre Aufgabe von MURL ist die experimentelle Erforschung der Mensch-Maschine Interaktionsmöglichkeiten anhand einer autonomen Robotereinheit. Die Verrichtung konkreter Dienstleistungen ist dabei eher zweitrangig, vor allem geht es um eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik "was darf ein Roboter - und was nicht". Ganz im Sinne seines Comic-Kollegen "Bender" glänzt MURL weni-ger durch höfliches und zuvorkommendes Verhalten, vielmehr ist er eine Plage, die so manchen geduldigen Bediener einer Maschine an der Sinnhaftigkeit der IT-Revolution wird zweifeln lassen. | ||
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Modalitäten und Interaktionsformen | == Modalitäten und Interaktionsformen == | ||
Interaktionen mit Maschinen sind ein fester Bestandteil unseres Alltags, jeder von uns kennt Erfolgs- oder Misserfolgserlebnisse im Umgang mit Fernsteuerung oder Waschvollautomat. Gerade komplizierte und undurchschaubare Mechanismen bieten den Hauch einer Magie, die je nach Qualität des Designs fasziniert oder aber an Quacksalberei erinnert. | Interaktionen mit Maschinen sind ein fester Bestandteil unseres Alltags, jeder von uns kennt Erfolgs- oder Misserfolgserlebnisse im Umgang mit Fernsteuerung oder Waschvollautomat. Gerade komplizierte und undurchschaubare Mechanismen bieten den Hauch einer Magie, die je nach Qualität des Designs fasziniert oder aber an Quacksalberei erinnert. | ||
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MURL - Aufbau und Module | == MURL - Aufbau und Module == | ||
Mit MURL soll eine erweiterbare technische Plattform geschaffen werden, die sich für einen längeren Einsatz im öffentlich Raum eignet, und sowohl autonome als auch benutzergesteuerte Möglichkeiten zur Interaktion bietet. Die Funktionalitäten der Ro-botereinheit erstrecken sich von kollisionsfreier Bewegung durch den Raum über ge-speicherte Sprachfragmente bis zur Live-Kameraübertragung via Internet und zur Verwendung von Effektormodulen wie Getränkespender oder Abtransport von Abfällen. Der Roboter kann Gesichter erkennen und Leute direkt ansprechen sowie Gestik und Bewegungen interpretieren. Die Software und der Sprachschatz des Roboters sind für spezielle Einsatzmöglichkeiten adaptierbar, so kann der Roboter auf spezielle Umgebungsbedingungen und Aufgaben konfiguriert werden. | Mit MURL soll eine erweiterbare technische Plattform geschaffen werden, die sich für einen längeren Einsatz im öffentlich Raum eignet, und sowohl autonome als auch benutzergesteuerte Möglichkeiten zur Interaktion bietet. Die Funktionalitäten der Ro-botereinheit erstrecken sich von kollisionsfreier Bewegung durch den Raum über ge-speicherte Sprachfragmente bis zur Live-Kameraübertragung via Internet und zur Verwendung von Effektormodulen wie Getränkespender oder Abtransport von Abfällen. Der Roboter kann Gesichter erkennen und Leute direkt ansprechen sowie Gestik und Bewegungen interpretieren. Die Software und der Sprachschatz des Roboters sind für spezielle Einsatzmöglichkeiten adaptierbar, so kann der Roboter auf spezielle Umgebungsbedingungen und Aufgaben konfiguriert werden. | ||
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Dazu gehören folgende Module: | Dazu gehören folgende Module: | ||
=== Basismodul Fortbewegung === | |||
Zwei starke Geriebemotoren mit einer stufenlosen Geschindigkeitsregelung, welche zur Bewegung der gesamten Plattform im Raum dient. Die genaue Aufzeichung von zurückgelegter Wegstrecke für die Übermittlung zur Haupteinheit ist Teil dieses Moduls. | |||
=== Basismodul Kollisionserkennung === | |||
Durch Ultraschall- und Infrarotsensoren erkennt der Roboter Hindernisse und kann Strategien zu ihrer Überwindung ent-wickeln. Durch die IR-Sensoren können Menschen von leblosen Objekten unter-schieden werden | |||
=== Erweiterungsmodul Bildaufnahme und Gesichtserkennung === | |||
Dieses Modul besteht aus einer Webcam mit entsprechender Software zur Erkennung mensch-licher Gesichter. Diese Software läuft auf der Hauptplatine und kann bewirkt dort verschidene Reaktionsverhalten wie "nähern", "entfernen" oder "ansprechen". | |||
=== Erweiterungsmodul Remote Control === | |||
Über eine Wireless-Lan Karte besteht eine Verbindung zum nächstgelegenen Internet-Knotenpunkt. Diese Verbindung kann sowohl zur Kontrolle des Roboters als auch zur Übermittlung der Live-Sensordaten und Bilder der Umgebung verwendet werden. Über eine Sprech-verbindung ist die direkte Interaktion mit der Umgebung des Roboters möglich. | |||
=== Erweiterungsmodul Getränkespender === | |||
Über einen Behälter mit lebensmittelechter Pumpe kann der Roboter Getränke abgeben, die Bezahlung erfolgt über einen Münzeinwurf. | |||
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MURL - Einsatz | == MURL - Einsatz == | ||
Der fertige Roboter soll sowohl in Innenräumen als auch im Freien einsetzbar sein. Die Entfernung zu einer Kontroll- und Fernsteuereinheit darf maximal 150 Meter betragen. Einstazmöglichkeiten sind internationale Medienkunstevents, Ausstellungen und experimetelle Versuchsanordnungen mit verteckter Kamera. | Der fertige Roboter soll sowohl in Innenräumen als auch im Freien einsetzbar sein. Die Entfernung zu einer Kontroll- und Fernsteuereinheit darf maximal 150 Meter betragen. Einstazmöglichkeiten sind internationale Medienkunstevents, Ausstellungen und experimetelle Versuchsanordnungen mit verteckter Kamera. | ||
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MURL - Entwicklung | == MURL - Entwicklung == | ||
Die Planung, das Design und die Entwicklung der verschiedenen Systemkomponenten erfolgt in einer Teamarbeit von Christoph Veigl (Konzept, Software), Robert Martin (Hardware und Elektronik) und Jan Wachter (Gestaltung und Design). | Die Planung, das Design und die Entwicklung der verschiedenen Systemkomponenten erfolgt in einer Teamarbeit von Christoph Veigl (Konzept, Software), Robert Martin (Hardware und Elektronik) und Jan Wachter (Gestaltung und Design). | ||
[[Kategorie:Projekte]][[Kategorie:Archiv]] | |||
Die Entwicklungskosten müssen durch Förderungen des Kulturbudgets und durch private Leistungen abgedeckt werden. | Die Entwicklungskosten müssen durch Förderungen des Kulturbudgets und durch private Leistungen abgedeckt werden. |