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+ | <i>-- Arthur C. Clarke, "Profiles of The Future", 1961 (Clarke's third law)</i> | ||
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=== Worum geht's? === | === Worum geht's? === |
Version vom 16. Februar 2006, 01:50 Uhr
Das Metalab
Ein offenes Zentrum für meta-disziplinäre Magier und technisch-kreative Enthusiasten.
-- Arthur C. Clarke, "Profiles of The Future", 1961 (Clarke's third law)
Worum geht's?
Wir wollen ein gemeinsames Wohnzimmer mit angeschlossenen Arbeitsräumlichkeiten für technikfreudige Menschen schaffen. Wie bei einer permanenten Open-Space-Konferenz können neue Ideen keimen und umgesetzt werden.
Das Metalab ist sozialer Treff- und Ausgangspunkt für konstruktive Freizeitgestaltung, Wissenstransfer und Hackerkultur. Eine Gemeinschaft - mehr als die Summe ihrer einzelnen Teile - ergänzt sich gegenseitig und lässt jeden einzelnen profitieren. Vernetzung kann nicht ausschließlich virtuell erfolgen, die physische (räumliche) Basis ist zu schaffen.
Das Projekt sieht sich im Sinne der Invest in Europe Initiative der Europäischen Union als Zentrum für Innovation. Durch horizontalten Wissenstransfer und geteilte Infrastruktur wird eine kostengünstige interdisziplinäre Förderung von hochmotivierten Innovateuren ermöglicht.
Gebaut wird hierbei auf ein solides Fundament aus Erfahrungen und Finanzierungsplänen von gedankenverwandten und bereits etablierten ähnlichen Zentren in Europa. Das Metalab ist jedoch ein eigenständiges Projekt, welches stark an die kulturellen Gegebenheiten in Wien angepasst ist und aus den Bedürfnissen einer Vielzahl bestehender Innovator-Communities und Vereine in Wien gewachsen ist.
Wie sieht's aus?
Das Projekt hat offiziell am 24. November 2005 begonnen. Nach mehr als einem Jahr Vorarbeit haben die Vereine KybKreis, Funkfeuer, innoc und CNGW ihre Unterstützung und Teilnahme angekündigt. Inzwischen haben über 100 Einzelpersonen Interesse und Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit an dem Projekt bekundet und Vorarbeiten im Rahmen mehrerer Treffen geleistet. Es liegen dem Metalab zugedachte Hardware, Equipment, und Einrichtung im Wert zehntausender Euros ungenutzt in Lagerräumlichkeiten. An dem Aufbau der physischen Location wird deshalb zielstrebig gearbeitet.
Was sind unsere nächsten Schritte?
- Verein befindet sich in Gründung.
- Festigung der organisatorischen Basis (Mitglieder, Beiträge)
- Verhandlungen mit Vermietern
- Bereitstellung geeigneter Räume
- Generalversammlung zur Bestätigung oder Neuwahl des Vorstands
Was wollen wir von einer Location?
Wir benötigen eine Location, die im Sinne des Projektes sofort benutzbar ist – Sanitäreinrichtungen, Heizmöglichkeit und (kleine Tee-) Küche sollen von Anfang an zur Verfügung stehen, größere Umbauarbeiten sollen nicht nötig sein. Die Ausgestaltung selbst wird eines der ersten Projekte. Im Moment beschränken wir uns darauf, konkrete Möglichkeiten zu vergleichen. Eine ideale Location muss viel Platz bieten, in gutem Zustand sowie billig, zentral und öffentlich gut erreichbar sein.
Was fehlt noch?
- Eine Immobilie
- Zusätzliche Aufbaufinanzierung (Einmal-Investitionen, danach selbsttragend)
Was ist unser Geschäftsmodell?
Wir wollen Kostendeckung durch Eigenmittel erreichen: Mitgliedsbeiträge, eventuell Barbetrieb. Förderungen wollen wir nicht im Abonnement beziehen, sondern nur für konkrete, zeitlich diskrete Projekte, von denen das MetaLab profitieren kann. Als Ziel solider Finanzierung gilt für uns, dass viele kleine Beiträge besser sind als ein paar wenige grosse. Daher werden wir
- die Beiträge der Einzahlenden klein und regelmässig, dafür aber
- die Anzahl der Einzahlenden gross halten.
Dieses Prinzip wollen wir für alle Finanzierungen anwenden. Man nehme viele Mitglieder dafür einen geringen Mitgliedsbeitrag. Man nehme viele kleine Förderungen anstatt einer grossen. Ziel dieses Vorgehens ist, das Überleben des Projekts langfristig zu sichern und die Chance eines finanziellen Engpass zu minimieren.
Derzeit haben wir verbindliche Mitglieder-Zusagen in der Höhe von 500,- Euro monatlich. Wir streben monatliche Einnahmen in der Höhe von 1400,- Euro an, um Lokal und Betriebskosten finanzieren zu können. Dieser Betrag ist, ohne Beachtung sonstiger Einnahmen, über 70 Mitglieder welche jeweils 20,- Euro pro Monat einzahlen, abzudecken. Wir gehen davon aus, dass dieses Ziel erreichbar ist. Auf unserer Diskussionsliste hatten wir in weniger als zwei Wochen bereits über 100 Abonnenten. Wir rechnen mit deutlichen Mitgliedszuwächsen sobald wir konkrete physische Präsenz haben. Da derartige Erwägungen jedoch keine solide Finanzierung garantieren, evaluieren wir im Moment Strategien, um das Startrisiko abzufedern.
Das Umfeld
Hackerkultur ist Bewegung
Ausloten technischer Möglichkeiten, Experimente, Abschätzung möglicher Auswirkungen neuer Technologien haben Tradition, sind Ausgangsbasis für jede Art von Forschung und Weiterentwicklung. Seit den ersten für Einzelne erschwingliche Mikroprozessoren hat sich die „Szene“ rapide weiterentwickelt. Personal Computer, Mailbox-Szene, waren Beispiele dafür. Die internationale Vernetzung hat das Potential vervielfacht. Rund um Open Source, Freie Software und Visionäre, die das Internet als bahnbrechende Technologie mit enormen Potential erkannt haben, hat sich eine neue aktive Bewegung gebildet. Hackerkultur, im ursprünglichen Sinn des Wortes, ist geprägt vom konstruktiven, spielerischen und progressiven Umgang mit Technologie und motiviert durch das gestalterische Potential, das die Informationstechnologie der Allgemeinheit eröffnet hat. Wir sehen Hackerkultur als wichtigen Beitrag zur gesellschaftspolitischen Entwicklung und als kreative Triebfeder für technologische und gesellschaftliche Innovation.
Inspiration zum MetaLab
Alte Hardware sinnvoll nutzen - neue Hardware experimentell entwickeln
Als Inspirationsquelle dient die seit 11 Jahren in Berlin bestehende c-base. Die c-base hat eine günstige Lage an der Spree und orientiert sich gestalterisch an einer futuristischen Raumstation. Manche Lokale in Wien, wie z.B. das Flex am Donauufer, können einen durchaus ähnlichen Look aufweisen. Parties und Partylokale sind jedoch von passivem Konsum gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu steht in der c-base – und auch für uns - aktives Schaffen und Gestalten durch eine breite Mitgliederbasis im Vordergrund. Die c-base hat inzwischen über 300 Mitglieder. Ähnliche Kreativitäts- und Aktivitätszentren sind das Essener Unperfekthaus, die CCC Clubs in Köln, Berlin, und Aachen, The Hub in London, das ASCII in Amsterdam und der Netzladen in Bonn. An all diesen Orten stehen den Mitgliedern Räumlichkeiten und Infrastruktur zur Verfügung, die Orte fungieren als Sammelbecken kreativer Menschen. Dort werden gemeinsam Projekte erdacht und umgesetzt. Vergleichbare aktivitätsorientierte Freizeitmöglichkeiten fehlen in Wien, in starkem Gegensatz zu den „üblichen“ konsumorientierten Freizeitmöglichkeiten, die sich jungen Menschen in Wien bieten. Aktives Einbringen, Austauschen mit anderen und gemeinsames kreatives Erschaffen ist unsere Devise.
Unser Vorhaben, ein ähnlich aktivitätsorientiertes Zentrum in Wien aufzubauen, entwickelte sich über die Jahre, motiviert durch Besuche der c-base und ähnlicher Orte. Viele von uns besuchen jedes Jahr den Chaos Communications Congress in Berlin. Dort finden sich alljährlich rund 3500 Besucher aus aller Welt ein, die in der letzten Dezemberwoche Workshops und Vorträge halten und besuchen. In über 150 Vorträgen reichten die Themen beim 22. Chaos Communication Congress von Urheberrecht, Theorien über die Natur des Bewusstseins und der Angreifbarkeit von automatisierten Überwachungssystemen über Anleitungen zum Selbstbau eines Mobiltelefons auf Basis offener Hard- und Software bis hin zu einer Auseinandersetzung mit Moores Utopiegedanken und Hackerkultur.
Das Programm der c-base bietet ein Spektrum, das von Go-Spieleabenden, Programmierer-Stammtischen, Theateraufführungen, 3D-Animationstreffen, Comic-Konferenzen, Vorträgen und Workshops bis hin zu Wavelan-Antennenbau und Konferenzen zu neuen Internet-Zahlungssystemen und Alternativwährungen reicht. Das ganze Konzept hat uns so sehr überzeugt, dass wir im Oktober 2004 die c-base gebeten haben nach Wien zu kommen, um uns mehr über ihr Finanzierungsmodell und das Projekt im Allgemeinen zu erzählen.
Auch Hacker wollen soziale Kontakte
Leben gewinnt das MetaLab erst durch die Menschen, die es besuchen und durch die Projekte, die dort realisiert werden. Praxis allein bestimmt nicht das tägliche Leben. Die Mitglieder und Gruppen des MetaLab beschäftigen sich mit weit gefächerten Themen.
Themenkreise
Die möglichen Themen des Metalabs sind so breit gefächert, wie die Menschen, die es bevölkern. Da spannt sich der Bogen von Systemmodelierung, über Photographie, Hardwarehacking und freie Funknetzwerke bis hin zu alternativen Währungen und genetischer Programmierung.
Derzeitig geplante Projekte
- HappyLab / FabLab: Ein Platz zum Selberbasteln von Open Source Hardware. Hier kann man mit modernen Fräsmaschinen, Lasercuttern, und Platinenätzmaschinen fast alles fertigen. Ein Großteil der nötigen Hardware befindet sich bereits im Besitz partizipierender Vereine, wird aber in den Wohnungen von Privatpersonen aufbewahrt.
- Büro für Geeks: Ein geteilter Arbeitsplatz für Geeks. Hier könnte so manche Gelegenheit für Kollaborationen entstehen.
- Bibliothek - Eine bescheidene Bibliothek zum Sitzen und Schmökern.
- KulinarischeExkursionen: Gemeinsames kochen und geniessen.
- GoLab: Socialising beim ältesten Spiel der Welt, in dem Computer noch lange schlechter spielen werden als Menschen.
- GiftCulture: Kooperatives Zusammenleben.
- Ein MUD, zur Erzeugung einer Mythologie rund ums MetaLab.
- DiscordianLectures: Vortragsreihen, Workshops.
- Filmabend: Ab und zu, zum gemeinsam schauen und anschliessen diskutieren.
- Dunkelkammer: Fotografien selbst entwickeln, sei es digital oder analog.
- Core Wars: Programmier Competition.
Mythologie
Rund um das Metalab wird eine Rahmengeschichte entwickelt, welche dem Schaffen eines positiven Gruppengefühls dient. Durch diese Mythologie wird das Lab als Zuhause positioniert, welches man gemeinsam erarbeitet und nützt, ohne seine Individualität opfern zu müssen. Das Erdenken von Hintergrundmythologien hat in der Menscheitsgeschichte im Allgemeinen und in der Hackerkultur im speziellen eine lange und farbenfrohe Tradition, die wir gerne fortführen.
Wie all unsere Dokumentation, entsteht auch unsere Geschichte gerade in einem Wiki, in dem jeder mitschreiben und sie verbessern kann.