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Attac Deklaration2020: Unterschied zwischen den Versionen

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Transformationspfad Glokalisierung ergänzt um Freies Wissen
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===Transformationspfad Glokalisierung der Wirtschaft===
===Transformationspfad Glokalisierung der Wirtschaft===


Unser heutiges Wirtschaftssystem basiert auf „billiger“ Energie (vor allem Erdöl)und den damit verbundenen niedrigen Transportkosten sowie dem Ausnützen von „Standortvorteilen“. Immer mehr Produkte und Dienstleistungen werden dort hergestellt oder erbracht, wo Unternehmen durch niedrigere Löhne, Umwelt- oder Sozialstandards Kosten sparen und damit Profite maximieren können. Verkauft wird hingegen dort, wo höhere Einkommen, Vermögen oder der Zugang zu Konsumkrediten existieren.  
Unser heutiges Wirtschaftssystem basiert auf „billiger“ Energie (vor allem Erdöl)und den damit verbundenen niedrigen Transportkosten sowie dem Ausnützen von „Standortvorteilen“. Immer mehr Produkte und Dienstleistungen werden dort hergestellt oder erbracht, wo Unternehmen durch niedrigere Löhne, Umwelt- oder Sozialstandards Kosten sparen und damit Profite maximieren können. Verkauft wird hingegen dort, wo höhere Einkommen, Vermögen oder der Zugang zu Konsumkrediten existieren. Während materielle Güter mit hohem Ressourcenaufwand um die Welt geschifft werden, wird die Verbreitung von immateriellen Gütern behindert: Mittels restriktiver Gesetzgebung werden Ideen zu privatem Eigentum erklärt und ihre Nutzung und Weiterentwicklung durch andere behindert. Dadurch wird künstliche Knappheit geschaffen und die Teilhabe am geistigen Reichtum der Menschheit eingeschränkt.  


Dem stellen wir das Konzept der Glokalisierung entgegen: Kern dieses Konzepts ist eine Wirtschaft der kurzen Wege. Jene Güter und Dienstleistungen, die lokal produziert und konsumiert werden können, sollen auch lokal hergestellt werden. Regionale Wirtschaftskreisläufe werden somit gestärkt. Jene Güter, die aus Gründen der Effizienz größere Unternehmenseinheiten erfordern (z. B. die Herstellung von Eisenbahnen oder Schienen) sollen auf kontinental-regionaler Ebene organisiert sein. Ein Teil von Gütern und Dienstleistungen wird auch weiterhin global gehandelt werden, basierend auf den Prinzipien Solidarität und Subsidiarität. Um eine Wirtschaft der kurzen Wege zu erreichen, bedarf es unter anderem ökologischer und sozialer Kostenwahrheit und gerechter globaler Handels- und Investitionsregeln, die sich an den Menschenrechten und deren Umsetzung orientieren.  
Dem stellen wir das Konzept der Glokalisierung entgegen: Kern dieses Konzepts ist eine Wirtschaft der kurzen Wege. Jene Güter und Dienstleistungen, die lokal produziert und konsumiert werden können, sollen auch lokal hergestellt werden. Regionale Wirtschaftskreisläufe werden somit gestärkt. Jene Güter, die aus Gründen der Effizienz größere Unternehmenseinheiten erfordern (z. B. die Herstellung von Eisenbahnen oder Schienen) sollen auf kontinental-regionaler Ebene organisiert sein. Ein Teil von Gütern und Dienstleistungen wird auch weiterhin global gehandelt werden, basierend auf den Prinzipien Solidarität und Subsidiarität. Um eine Wirtschaft der kurzen Wege zu erreichen, bedarf es unter anderem ökologischer und sozialer Kostenwahrheit und gerechter globaler Handels- und Investitionsregeln, die sich an den Menschenrechten und deren Umsetzung orientieren. Verknüpft ist diese Lokalisierung materieller Produktion mit globaler freier Zirkulation von Wissen und Kulturgut. Geschäftsmodelle müssen so aufgebaut sein, dass sie keine künstliche Verknappung von Ideen durch Monopolrechte auf ihre Nutzung und Weiterentwicklung beinhalten. Ideen, Software, Produktions-Know-How und anderes immaterielles Gut soll für alle Menschen frei zur Nutzung und zur Weiterentwicklung sein.


===Transformationspfad Ernährungssouveränität===
===Transformationspfad Ernährungssouveränität===